- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
344. Eintrag von am 17.06.2009 - Anzahl gelesen : 41
Umstellungs-OP linkes Knie
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seit 12 Jahren habe ich eine Varusgonarthrose (links). Vor 11 Jahren hatte ich eine Arthroskopie, die damals alles verschlimmert hat. Seit vier Monaten habe ich heftige Schmerzen im Knie, z. T. auch Schwellungen. Laut MRT und Röntgenbildern ist die Arthrose im 3. und 4. Stadium und der Innenmeniskus ist stark beschädigt. Der Orthopäde meint die Schmerzen würden mit einer Arthroskopie besser, bei der Gelenkhöcker entfernt und der Meniskus repariert würde. Jetzt war ich in einer Orthopädischen Fachklinik, die mir erst mal eine Knieprothese empfohlen haben (was ich, da ich erst 41 Jahre alt bin, abgelehnt habe). Dann haben Sie mir eine Umstellungsoperation ans Herz gelegt (ich habe wohl leichte O-Beine). Der Aussenbereich des Knies ist noch total o.k., aber ich habe Übergewicht. Wer hat Erfahrungen mit Umstellungs-OPīs? Im Bekanntenkreis ist jemand, dem es überhaupt nichts genützt hat. Der Orthopäde hält nichts von der Umstellungs-OP! Gibt es noch andere Möglichkeiten?
A.
6. Antwort
von am 19.06.2009
A., habe seit 30 Jahren Probleme (bin 43 Jahre alt) und nach div. Spiegelungen und einer Versetzung der Kniescheibe dann vor 7 Jahren eine Umstellung am linken Knie. Ich hatte eine Gonarthrose tw. 4. Grades - die OP lief super, konnte am nächsten Tag nach Hause (mit wenig Belastung für den Anfang) und habe 4 Wochen Physio gehabt. Der Doc sagte, dass das nicht ewig hilft, aber es hat mir sechs überwiegend gute Jahre gebracht. Jetzt habe ich den Termin für die TEP weil nix mehr ohne Schmerzen geht und alle Sprüche von wegen Alter, Gewicht und so weiter sind völlig egal. Meine jetzigen Ärzte sagen ganz klar, das Leben ist mit Dauerschmerz nicht lebenswert, wenn man was tun kann dann wird eben was gemacht.
Moni
5. Antwort
von am 19.06.2009
vor 2 Wochen hatte ich eine Umstellung am re. Knie. Dabei wurde der Tibiakopf um 13 mm aufgeklappt und fixiert. Nun habe ich statt eines O-beines ein X-Bein. Auch bei mir gab es von 5 Ärzten 5 Meinungen von TEP über Schlitten, Umstellung bis die Schmerzen muss ich einfach noch aushalten in meinem Alter (48 Jahre). Das mediale Knie hat eine Arthrose 4 Grades, aussen ist alles OK. Zusätzlich zur Umstellung wurde eine PridieBohrung an den Gelenkflächen gemacht, damit sich neuer Ersatzknorpel bilden kann. Ich habe mich nach langen hin und her für die Umstellung entschieden, um einen Gelenkersatz noch einige Jahre hinaus zu zögern. Ob es klappt...ich werde sehen. Zur Zeit habe ich dei erste schlimme Phase nach der OP überwunden, reduziere langsam die Schmerzmittel und muss noch 4 Wochen mit 20 kg Teilbelastung durch die Gegend humpeln. Danach gehts in die Reha. Als Tip, wenn du dich für die OP entschliesst: lass dir zur OP einen femoralis Schmerzkatheter legen, der hilft enorm über die ersten schmerzhaften Tage. Viel Weisheit bei deiner Entscheidung! F.
4. Antwort
von am 18.06.2009
A.! Wenn der Aussenbereich des Knies total in Ordnung ist und andererseits der Innenmeniskus im Eimer, und die Achsenfehlstellung eine gewisse Ausprägung schon hat, ist das eigentlich eine klassische Indikation für eine Umstellungsosteotomie. Bei mir war die Situation die gleiche, aber ich muss zugeben, dass ich eine Umstellung noch mit 2 vorherigen Arthroskopien hinausgezögert habe, aber immerhin handelt es sich um 8 Jahre Aufschub. Es ist richtig, dass immer empfohlen wird, eine Umstellung rechtzeitig machen zu lassen, aber bei mir hats trotzdem prima funkioniert und der Erfolg hält schon fast 7 Jahre vor. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass die Zeit nach dieser OP Geduld erfordert bis man so richtig wieder auf den Beinen ist und dass das ganze auch viel vom eigenen Verhalten, sprich dem regelmässigen Üben und Muskelaufbau abhängig ist. Die Entscheidung kann Dir leider keiner abnehmen, bei mir war sie die richtige.. Alles Gute-E.
3. Antwort
von am 18.06.2009
Warum hatte man denn zu Beginn der Abnützung keine Achsenkorrektur erwogen? Man sollte sie lieber durchführen, solange noch keine grossen Schäden vorliegen.
Die Erfolgswahrscheinlichkeit dieser Eingriffe liegt bei 80%. Aussagen von Bekannten sind demgegenüber weniger beachtenswert.
Wenn denn die Arthroskopie so nützlich erscheint, könnte man sie in derselben Operation machen.
40 Jahre sind auch für eine Teilprothese noch ziemlich früh.
Die Operation und Nachbehandlung fand ich nicht so belastend.
2. Antwort
von am 17.06.2009
Hi A.,
warum hält dein Orthopäde nichts von einer Umstellungs-OP???
OK, Übergewicht ist dabei nicht das optimale aber da könntest du es mit einer Ernährungsumstellung versuchen. Es gibt hier ja einen Club an den du dich wenden könntest.
Dein Alter und dass die eine Seite im Knie noch in Ordnung ist spricht eigentl. für eine Umstellungsoperation.
Ich habe letztes Jahr eine Umstellung links (leichtes X-Bein) bekommen mit 48. Ich bin sehr zufrieden damit.
Ich bekam sie, da ich 2 Mal in sehr kurzer Zeit heftigste Schmerzen beim Auftreten bekam und ausser gerade an der einen Stelle das Knie ansonsten in Ordnung ist. Nun ja war etwas schnell da ich erst ein Jahr zuvor auf der Seite eine Hüft-TEP bekommen habe.
Die Zeit nach der OP ist anstrengend und der Heilungsprozess dauert lange aber mir hat es wirklich etwas gebracht. Vielleicht verhindert dass sogar eine Knie-Prothese für immer. Jedenfalls habe ich diese Hoffnung.
Hol dir auf jeden Fall noch eine zweite oder dritte Meinung von Orthopäden ein und lass es dir noch mal in einer anderen Fachklinik anschauen was die meinen gerade bezügl. einer Umstellungsoperation.
Eine Prothese würde ich erst einsetzen lassen, wenn wirklich alles andere nichts mehr bringt.
Grüssle C.
1. Antwort
von am 17.06.2009
A., ja es gibt noch weitere Möglichkeiten, eine davon ist z.B. eine Knorpeltransplantation (mir hat das sehr geholfen). Eine weitere wäre Karbonstifte einzusetzen (da habe ich aber selbst keine Erfahrung). Ute